Erinnerungsinitiative und Fotoausstellung

„Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus, speziell im Kreis Olpe“ lautet das Thema, das sich die Besonderen Wohnformen Olpe und Wenden für 2025 gemeinsam auf die Fahnen geschrieben haben. Verschiedene Veranstaltungen im Laufe des Jahres sollen aufklären, zu Gesprächen anregen und Parallelen von aktuellen politischen Entwicklungen zu damaligen Ereignissen aufzeigen.

Während der Diktatur des Nationalsozialismus wurden rund 300 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderungen als „lebensunwert“ eingestuft und systematisch ermordet. Aktuelle Strömungen in Gesellschaft und Politik zeigen erschreckende Übereinstimmungen mit der vergangen Zeit: So gab es unter anderem Anschläge auf Einrichtungen für Menschen mit Behinderung – verbunden mit der offensichtlichen Forderung nach „Euthanasie“.

Den Auftakt des Projekts der Besonderen Wohnformen Olpe und Wenden bildete ein Besuch der Erinnerungsinitiative „Opfer des Nationalsozialismus in Drolshagen“ in den Gesamtteams beider Einrichtungen. Regina Stahlhacke-Schmandt und Thomas Halbe berichteten von vielen erschütternden Schicksalen und kamen mit den Mitarbeitenden getreu dem Motto der Teamsitzung „Wir bringen das Thema auf den Tisch“ in einen intensiven Austausch. 

Aktuell fertigt eine professionelle Fotografin Portraits der Bewohner:innen an, die das heutige Leben von Menschen mit Behinderungen zeigen. In einer großen Ausstellung, die vom 16. November bis 2. Dezember im Alten Lyzeum in Olpe zu sehen sein wird, sollen Fotos aus der NS-Zeit den Alltagssituationen gegenübergestellt werden. Verbunden mit der Forderung an die Gesellschaft, dass „so etwas nie wieder passieren darf“.

Für Donnerstag, 30. Oktober, steht ein „Kamingespräch für alle“ auf dem Programm, das Regina Stahlhacke-Schmandt und Thomas Halbe in einfacher Sprache gestalten werden. Beginn ist um 17 Uhr im Olper Kolpinghaus, der Eintritt ist kostenfrei.

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